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Aktuelles

Zurück zur Magie der Moore

Wir drehen die Zeit zurück und machen aus vorher genutzten Flächen wieder naturnahes Hochmoor!

 Ein Blick in die Vergangenheit

Im Zuge des 2. Weltkrieges und in den darauf folgenden Jahrzehnten wurden im Ahlenmoor großflächig Moorflächen entwässert.  Torf wurde abgebaut, naturnahe Bereiche wurden kultiviert.

Torfabbau

Aus damaliger Sicht die richtige Entscheidung, heute weiß man von den vielfältigen Problemen, die dadurch entstanden sind. Durch die Entwässerung kommt Sauerstoff an den Torf, wodurch dieser zersetzt wird. Es entsteht CO2. Zudem verloren viele typische Pflanzen- und Tierarten ihren Lebensraum.


 

Ein Blick in die Zukunft

Mit dem Projekt OptiMuM sowie mit Teilprojekten aus dem diesjährigen GAK-Projekt der Ökologische Station Cuxland möchten wir diesen Entwicklungen nun wieder umkehren und aus genutzten Bereichen wieder naturnahes Hochmoor machen. Zudem entsteht eine Anzuchtstation für Torfmoose, um in Zukunft noch mehr Bereiche naturnah entwickeln zu können.

 Um dieses Ziel zu erreichen, sind folgende Schritte notwendig:

  • Abtragen des vererdeten Oberbodens (Torfmoose vertragen die angesammelten Nährstoffe nicht)

Abtrag vererdeter Oberboden

  • Wasserhaltung herstellen (Nasse Füße sind essentiell)

Bau von Verwallungen II

  • Ausbringen von „Saatgut“ (Torfmoosfragmente) - von alleine siedlen sich die Moose leider nicht an.

 Dies klingt nach viel Aufwand. Aber warum lohnt sich das trotzdem?


Warum Torfmoose züchten?

Torfmoose (Sphagnum) sind die Baumeister der Hochmoore. Die sind Endlos-Pflanzen – während sie oben weiterwachsen, sterben sie unten ab und bilden Torf. Unter guten Bedingungen bis zu 1 mm / Jahr.

Torfmoos II

Diese Torfmoose fehlen aber leider in den Flächen die kultiviert wurden. Selbst wenn die Flächen nicht mehr genutzt werden, kommen sie nur selten alleine zurück. Möchte man ein naturnahes Moor wiederherstellen, sind Torfmoose jedoch der entscheidende Baustein. Die Lösung klingt simpel – sie müssen angepflanzt werden. Im Alltag stößt man jedoch schnell auf Probleme.

Im Gegensatz zu Bäumen, welche man einfach kaufen kann, möchte man einen Wald wieder herstellen, kann man Torfmoose nicht so einfach erwerben. Es müssen Torfmoose aus noch bestehenden naturnahen Flächen gesammelt werden. Dies darf aber nicht in zu großer Menge geschehen, da ansonsten die verbliebenen Flächen zu sehr geschädigt werden würden.

Daher entsteht auf einer unserer Fläche eine Zuchtstation für Torfmoose: Die in der Natur gesammelten Moose werden unter optimalen Bedingungen gezüchtet und vermehrt und dann von diesen Anbauflächen aus weiter verteilt. So können die Flächen, auf denen noch von sich aus Torfmoosen wachsen, in Zukunft geschont werden.

Eine „Ernte“ der Zuchtflächen ist ca. alle 3 Jahre möglich. Es wird jedoch auch hier niemals die ganze Fläche geerntet, damit dort lebende Tiere und Pflanzen durchgehend eine Heimat finden.

So können bald jedes Jahr Flächen mit Torfmoosen renaturiert werden, so dass die Hochmoore wieder mehr zu lebenden Ökosystemen in einem guten zustand kommen und wir wieder die Magie der Moore vor unserer Haustür erleben können.

 Hochmoor perlmutterfalter