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Ahrensbach und Wälder

Bachtal des Fischotters und ursprüngliche Wälder

Das Projektgebiet Ahrensbach & Wälder liegt auf der Stader Geest im südlichen Abschnitt der Samtgemeinde Börde Lamstedt des Landkreises Cuxhaven.

Das Projektgebiet liegt im Naturschutzgebiet NSG-CUX 10 Balksee und Randmoore / Basmoor und Nordahner Holz (NSG seit 2010 bzw. 1974) und im Fauna-Flora-Habitat (FFH-) Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung Balksee und Randmoore, Nordahner Holz (Nr. 19, seit 1999).

Das Naturschutzgebiet liegt südwestlich der Wingst, an deren Ausläufer es im Nordosten heranreicht. Es umfasst den Balksee mit seinen Uferbereichen und die daran angrenzende Randmoore im Norden und einen Teil des Basmoores östlich von Stinstedt und das Nordahner Holz nördlich von Mittelstenahe und westlich von Nordahn im Süden.

Ahrensbach: Begradigter Bachlauf mit intensiver Nutzung der Randbereiche.
Naturnahe Waldflächen mit angrenzenden intensiv genutzten Grünlandflächen.

Der von einer breiten Verlandungszone umgebene Balksee und das ihn umgebende Gebiet liegen knapp unter dem Meeresspiegel. In den Bereich entwässern zahlreiche Wasserläufe aus der Umgebung (auch der Ahrensbach). Dem steht mit der Aue nur ein natürlicher Abfluss gegenüber, so dass das Gebiet von häufigen Überflutungen geprägt war, was zur Bildung ausgedehnter Nieder- und Hochmoore führte. Durch den Bau des Neuhaus-Bülkauer Kanals Mitte des 19. Jahrhunderts und weitere Entwässerungsmaßnahmen, wie auch den Bau eines Schöpfwerkes, konnten die Überflutungen auf seenahe Bereiche beschränkt werden. In der Folge wurden weite Teile der Moorflächen kultiviert und landwirtschaftlich genutzt.

Der Ahrensbach entwässert das Gebiet ums Seemoor, zwischen den Gemeinden Nordahn und Mittelstenahe und fließt dann in den Balksee. Der Gewässerausbau der Ahrensbachniederung führte ab Ende der 1960er Jahre zu einer Grundwasserabsenkung in den angrenzenden Bereichen, z.B. auch im Nordahner Holz, was in niederschlagsarmen Jahren zum Absterben von Alteichen im Nordahner Holz führt.

Größere Flächen innerhalb des Naturschutzgebietes werden auch heute landwirtschaftlich überwiegend als Grünland genutzt. Noch vorhandene Ackerflächen oder Grasäcker im Schutzgebiet sollen zu extensiv genutzten Dauergrünland umgewandelt werden.

Die Landschaft im NSG zeigt heute ein Mosaik aus Wasserflächen, ungenutzten naturnahen Nieder- und Hochmoorbereichen und landwirtschaftlich in unterschiedlicher Intensität genutzten Bereichen auf. Auf den Geestflächen finden sich noch immer standorttypische Laubwälder. Die Gewässer mit ihren naturnahen Uferzonen sind ein bedeutender Lebensraum für den Fischotter. Das Projektgebiet, welches im vorhandenen Geestbereich liegt, ist mit verschiedenen Waldtypen bestanden. Dabei finden sich zwischen dem Balksee mit seiner ausgedehnten Uferzone, den Hoch- und Niedermoorflächen und den randlichen Geestbereichen teilweise fließende Übergänge, die ein einzigartiges Landschaftsbild vermitteln.

Frühling im Naturwaldreservart Nordahner Holz.
Bärlauch im Naturwaldreservart Nordahner Holz.

Bruchwälder sowie der Waldkomplex des Nordahner Holzes und der anderen Geestbereiche sind ungenutzte Bereiche und Lebensraum für die Pflanzen- und Tierwelt insbesondere für mehrere in Niedersachsen gefährdete Tier- und Pflanzenarten bzw. Pflanzengesellschaften – ebenso wie die extensive Bewirtschaftung der im Gebiet vorhandenen landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich genutzten Flächen.

Nach der Waldbiotopkartierung stellt der Hainbuchen-Stieleichenwald auf rund der Hälfte der Fläche des Nordahner Holzes die natürliche Waldgesellschaft. Den Rest bedecken Waldmeister-Buchenwald, Erlenbruchwald und Buchen-Stieleichen-Mischwald. Das Nordahner Holz ist im Eigentum der Niedersächsischen Landesforsten. Das Nordahner Holz ist ein Naturwaldreservart (seit 1972), d.h. dass es keine Nutzungen und Pflege in dem Wald stattfinden. Auch südlich des Ahrensbaches kommen noch wertvolle Eichen Hainbuchenwälder, Auen-Wälder mit Schwarz-Erle und Esche und alte bodensaure Eichenwälder vor.

Folgende geschützte FFH-Lebensraumtypen bzw. –Biotoptypen kommen im Gebiet vor:

  • 91E0 Auen-Wälder mit Schwarz-Erle und Esche
  • 9190 Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen mit Stiel-Eiche
  • 9160 Subatlantischer oder Mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen Hainbuchenwald
  • 9110 Hainsimsen Buchenwald
  • 9130 Waldmeister Buchenwald (Asperulo-Fagetum)

 Nachgewiesene prioritäre Tierarten im Gebiet:

  • Fischotter

 Der Großteil der Flächen im Projektgebiet ist im Privateigentum. Daneben sind die Gemeinde Mittelstenahe und die Naturschutzstiftung Flächeneigentümer.

Die Naturschutzstiftung plant auf ihren Flächen die Umsetzung von Maßnahmen über einen Kompensationsflächenpool.

Waldaufforstungsfläche für den Kompensationsflächenpool.

Entwicklungsziele für den Ahrensbach und die angrenzenden Wälder

Umwandlung von Nadelholzforst in naturnahen Laubwald.

Generell ist das Ziel den Bachlauf des Ahrensbaches mit seinen angrenzenden Flächen zu renaturieren und die intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen zu extensivieren um den Eintrag von Nährstoffen in den Bach zu reduzieren und naturnahe Verlandungsbereiche und Röhrichte zu entwickeln.

Es sollen neue naturnahe Laubwälder entwickelt werden durch Neupflanzungen und Naturverjüngung. Naturferne Nadelholzwälder sollen in naturnahen Laubwald umgewandelt werden. Der Laubwald ist als „Naturwald“ nach den Grundsätzen des Niedersächsischen Programms zur langfristigen Waldentwicklung (LÖWE-Programm) zu nutzen.

Folgende Maßnahmen sind zukünftig geplant:

  •  Ankauf von weiteren Flächen im Bereich des Naturschutzgebietes im Bereich der Wälder und des Ahrensbaches.
  • Erhalt von naturnahen Waldbereichen.
  • Entwicklung und Vernetzung von Naturwaldflächen.
  • Umwandlung von naturfernen Nadelholzforsten in naturnahe standorttypische Eichen-und Buchenwälder oder auch Erlen- und Eschen-Bruchwäldern in den Niederungsbereichen.
  • Reduzierung der Nährstoffeinträge in den Ahrensbach oder die naturnahen Waldflächen durch Extensivierung der Nutzung der Flächen in den Randbereichen.
  • Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung nach dem LÖWE-Programm der Niedersächsischen Landesforsten.
  • Umwandlung von Ackerflächen und „Grasäckern“ in extensiv genutztes Dauergrünland.